Normandie

Am selben Strand wie Sainte-Adresse liegen die beiden City-Spots von Le Havre. Bei S-SW fährt man an der Nordmole des Hafens, bei W-NW 800m weiter oben in Ponan. Top Bedingungen hat man dort vor allem bei starkem NW, dann gibt’s auch mal Welle mit Sideshore-Wind. Die Wellen brechen immer erst 2 h nach Flut, gleichzeitig wird dann auch der Shorebreak weniger, der durch den Kieselstrand besonders unangenehm ist. Seinen Kite sollte man an beiden Spots bei Flut besser nicht launchen, da man dann zu nah an der Straße ist. Bei Ebbe gibt’s dann Sandstrand und es bildet sich eine kleine stehtiefe Lagune, in der man auch ohne Wellen seine Moves üben kann.

Top-Spot der Region bei NO: Wind sideshore von rechts und eine saubere Riffwelle, die 2-3 h nach Flut anfängt zu brechen. Bei Ebbe muss man etwas aufpassen: Das Riff liegt dann nur wenige Zentimeter unter Wasser und man sollte sich die fahrbare Rinne gut einprägen! Der Strand (bei Flut große Kiesel, bei Ebbe Sand) wird von den typischen Kreidefelsen umrahmt. Was optisch sehr schön ist, wird bei Materialbruch oder mangelnder Erfahrung gefährlich. Wer will, kann auch bei SW (sideoff und böig) aufs Wasser, Fécamp ist dann aber eindeutig die bessere Wahl.

Da man hier im Sommer keinerlei Einschränkungen hinnehmen muss, trifft sich die Kiteszene gerne am Strand vor dem mondänen Villenviertel. Großes Manko des Spots: von der NO-Thermik bekommt man leider nichts ab.

Der ganze Küstenabschnitt ist ein flach abfallender Sandstrand von 12km Länge, kein Wunder, dass die Alliierten genau hier gelandet sind. Die Bedingungen bleiben immer einfach: bei ablandigem Wind spiegelglatt oder onshore mit kleinem Wellenschlag. Hie und da findet man Muschel- und Austernbänke. Bleibt man allerdings bei Flut im Zeitfenster von ± 2 h, riskiert man nichts und auch der Heimweg bleibt erträglich.

Bei Sommer-Thermik aus NO (regelmäßig 20 Knoten) easy Freeride. Bei WSW mutiert Fécamp zum radikalen Wavespot. Der leicht ablandige Wind beschert magische Frontside-Sessions auf langen und sauberen Riff-Wellen. Die Flut bringt zerstörerischen Shorebreak, der Kieselstrand tut das Seinige. Besser auf ablaufendes Wasser warten und am Südende einsteigen (dabei die Lage der Felsblöcke einprägen!). Im Sommer darf nur in diesem Teil gekitet werden.

Der lange Nordstrand von Cayeux gilt bei Flut ± 2h als gutes Kite-Einsteigerrevier. Bei NO und ablaufendem Wasser ist die Strömung jedoch nicht zu unterschätzen. Am NO-Zipfel, Pointe du Hourdel, liegt ein gemäßigter Wave-Spot. Bei Flut brechen die Wellen an diversen Sandbänken.

Bei NO darf man hier immer mit ein paar Knoten mehr als in der Vorhersage rechnen. Für Wave-Sessions bei entsprechendem Swell wählt man den Einstieg direkt beim Parkplatz. Dies ist auch der beste Einstieg bei westlichen oder östlichen Winden wenn sich die Bucht zum Freeriden anbietet. Allerdings nur bei Flut, denn bei Ebbe läuft sie leer. Bei Nord- oder Südwind eignet sich der Oststrand am besten. Solange man bei seinen Schlägen zwischen der Strandmitte und dem nördlich liegenden schwarz-gelben Seezeichen bleibt, läuft bis kurz vor Ebbe keine Gefahr an einem der Granitblöcke hängen zu bleiben. Der Spot ist keineswegs nur bei Anfängern beliebt. Wenn bei Südsturm in Siouville die Wellen dicht machen, ist Jonville immer eine Alternative. Austernbänke bei Saint-Vaast-La-Hogue. Sprecht es „Sä-Wa“ aus, dann geht ihr als Locals durch, und nehmt ein paar frische Austern mit - sie sind fantastisch.

Die Baie d'Authie ist ein reiner Windsurfspot, wegen einer Seehund-Kolonie ist Kiten verboten. Funktioniert nur 4 Std. bei Hochwasser, ist dann aber ein hervorragender Freeride- und Freestyle-Spot, zumal westliche Winde in der Bucht stärker sind als auf dem Meer. Die starke Strömung stört nicht, sie bringt einen sogar leichter ins Gleiten. Bei Sturm gibt's Rampen zum Springen.

Im Bassin von Herel kann man bei Ebbe überall stehen, für Formula-Finnen ist das Wasser sogar zu flach. Fast nur für Anfänger von Interesse. Schlickiger Untergrund.

Das kleine Städtchen mit der schönen Architektur ist bei den Locals nicht erste Wahl, obwohl es hier gar nicht so schlecht ist. Freeride-Bedingungen überwiegen, vor allem bei der hier noch relativ schwachen NO-Thermik. Wenn es stark genug aus W-NW bläst, gibt’s auch mal Wellen. Shorebreak bei Flut und dazu ein paar Buhnen. In der Ferienzeit sind Kites nicht zugelassen.

Auch dieser wenig bekannte Spot funktioniert bei SO. Lange Wege, aber beste Bedingungen bei Ebbe, denn bei Flut machen die Wellen relativ schnell zu und laufen etwas ungeordnet. Dazu starke Strömung beim Einstieg.

Der 3 km lange Strand ist trotz seiner Popularität nie überfüllt, die Stimmung ist gut und die Umgebung schön. Auf dem Programm steht Welle oder Freeride je nach Windrichtung, -stärke und Swell. Die Bedingungen sind aber meist moderat und auch für Welleneinsteiger interessant. Sowohl WNW als auch ONO profitieren vom Kap-Effekt und blasen stärker als an den Nachbarstränden. Bei ablaufendem Wasser glätten sich die Wellen (top 1,5 Std. nach Flut), bei auflaufendem Wasser wird’s choppy. Die Badezone und Felsplatte Richtung Fort sind nicht zu übersehen, weniger offensichtlich ist die bis zu 10 Kn starke Strömung, wenn man das große Seezeichen passiert hat. Kiteverbot im Juli und August von 10–19 h.

Ein guter Allround-Spot, der bei allen westlichen Winden funktioniert. Die Gezeiten haben haben nur wenig Einfluss – einzig die Strömung macht sich etwas bemerkbar. Richtige Wellen bilden sich selten, da auch hier der Strand flach abfallend ist.

In Vauville herrschen vergleichbare Bedingungen wie in Siouville. Die Wellen sind nicht ganz so clean, dafür kommt der S-Wind besser rein. An manchen Tagen kommt man bei dieser Richtung in Siouville nicht ins Gleiten, während es in Vauville hackt! Bei SO stehen dann sowieso nur noch hier oder Sciotot und Le Rozel zur Wahl. Bei Flut bricht ein Monster-Shorebreak, und man wartet besser auf ablaufendes Wasser. Der Spot funktioniert auch bei NW und bei Sommerthermik aus NO.

Wie St.-Aubin ein Spot, der mehr Popularität verdient hätte. Schöne Sets zum Abreiten und gute Bedingungen zum Springen bei starkem W-NW. Durch die Klippen leichte Abdeckung im Uferbereich. Bei SW (offshore) und Swell kann man auch gute Wellenreit-Tage erleben. Wie so oft in der Gegend verwandelt sich der Kieseleinstieg mit ablaufendem Wasser in einen Sandstrand. Mit dem Wind nehmen Strömung und Shorebreak zu.

Der populärste WS-Spot der ganzen Basse Normandie bei NO-Thermik, die hier besonders zuverlässig bläst. Manchmal wird sie sogar stark genug für onshore Wave-Sessions, meist bleibt’s aber bei Freeride. Auch bei Tiefdruckwind aus NW laufen nur Wellen wenn’s richtig hackt – Top ab mi-marée und auflaufendem Wasser. Bei Ebbe kann man bis weit hinaus stehen und könnte sogar bei SO auf’s Wasser; bei Flut reicht das Wasser bis an die Steinmole am Strand, was besonders mit Wellen unangenehm werden kann. In der Hochsaison ist Kiten am überquellenden Strand nicht ratsam. Ansonsten ist alles komfortabel: Parkplätze mit Rasen zum Aufriggen und Duschen am Strand.

Wave/Freeride-Spot mit deftigem Shorebreak bei Flut. Dazu ist der Wind im Uferbereich böig. Daher deutlich mehr Leute in den Restaurants der Strandpromenade als auf dem Wasser.

Sciotot heißt die Alternative bei SO, der in Siouville zu ablandig bläst. Hier dagegen beschert er Top-Conditions für Frontside-Wellenritte. Auch bei S ist Sciotot nicht zu verachten: der Wind ist im Brandungsbereich nicht so böig und die Wellen nicht ganz so radikal wie in Siouville. Gute Bedingungen auch bei NW für diejenigen, die gerne bei Wind von rechts fahren. Bei Ebbe sind die Wellen etwas schwächer, bei Flut zieht die Strömung auf die Felsen im rechten Teil der Bucht. Für windlose Tage lohnt sich ein Wellenreiter im Gepäck.

Courseulles gehört neben Colleville und Franceville zu den beliebtesten Spots und man zählt schnell 50 Leute auf dem Wasser. Funktioniert bei fast allen Windrichtungen, auch bei S-SW (off bis sideoff); bei NO ist es unangenehm choppy. Bei Ebbe zieht sich das Meer nicht allzu weit zurück und außer ein paar Felsen gibt es hier nichts Gefährliches. Beste Bedingungen bei mittlerem Wasserstand und keine Kite-Einschränkungen auf der Westseite. Insgesamt ein guter Spot, um Fortschritte zu machen.

Während es in Colleville oder Courseulles meist nur Kabbelwelle gibt, findet man in Luc-sur-Mer einen sauberen Break. An einer Untiefe, ca. 800m vom Ufer entfernt, ordnen sich bei ablaufendem Wasser die Wellen. Am besten bei NO oder W. Vorsicht beim Einstieg: bei Flut brechen die Wellen auf Wellenbrecher - bei Ebbe hat's Steine.

S-SW kommt in Asnelles besser rein als in Courseulles und auch der NO wird hier stärker. Bei dieser Richtung können weiter draußen an den Betonblocks sogar "richtige" Wellen brechen, meist bleibt’s aber bei Chop. Abgesehen von ein paar Locals geht hier kaum jemand aufs Wasser. Bei Ebbe verschwinden die Wellen gänzlich und im Gegenzug kommen rechts die Austernbänke zum Vorschein.

SW wird verstärkt und bläst in der Bucht noch stärker als auf dem Meer. Wer hier fahren möchte, kann dies aber nur bei Hochwasser ±3 h, bei Ebbe liegen nicht nur die Austernbänke trocken. Vorsicht - bei ablandigem Wind wird die Strömung sehr stark und zieht zusätzlich nach draußen.

Wenig frequentierter Spot an der Mündung des Flüsschens Dives, mit guten Bedingungen bei starkem WSW. Durch die gegensätzliche Strömung zwischen Meer und Fluss bauen sich dann Wellen auf, jedoch nur zwei Stunden vor und nach Flut. Shorebreak bei Hochwasser.

In der Mitte der 8 km langen Bucht sind die Wellen oft grösser, aber weniger clean als in Siouville. Die Zufahrt führt durch abgeschiedene Dünenlandschaft - dementsprechend selten sieht man hier Windsurfer oder Kiter.

Bei West-Südwest for Experts and Windsurfers only! Wie die umliegenden Spots ist auch dieser kleine Kiesel- und Felsstrand von weißen Klippen umgeben. Die Wellen brechen als perfekte Left über einem Riff und sind die kraftvollsten der Region - der beste Spot zum Frontside-Surfen mit Option auf Aerial-Sessions! Der Einstieg erfolgt über eine löchrige Felsplatte und bei Flut ist der Spot unfahrbar. Normalerweise sind die letzten 300 Meter bis zum Strand gesperrt.

Gute sideshore Wave-Conditions bei NO. Die Wellen brechen auf ein in Luv liegendes Riff und der Wind wird durch einen Düseneffekt in der Baie des Veys beschleunigt. Man kann bis weit raus stehen, bei Ebbe stören ein paar Steine und bei Flut die Betonmole. Insgesamt aber nichts Dramatisches.

Ein Spot mit Tücken. Unter Wasser lauern Felsen und draußen Richtung Leuchtturm eine rekordverdächtige Strömung. Nur wenige Locals wagen sich in die Riff-Wellen. Es schadet nicht, ihnen ein wenig dabei zuzusehen, bevor man es selber versucht. Bei NW ablandige Freeride-Conditions.

Im Prinzip die gleichen Bedingungen wie Coudeville, nur dass sich hier auch die Feierabend-Session bei NO lohnt. Die Thermik wird an der Felsflanke der Altstadt von Granville beschleunigt und so kann man auf der spiegelglatten Piste Gas geben.

Freeride-Spot, an dem bei starken westlichen Winden aus dem Chop auch mal Wellen werden. Weiter Weg zum Wasser bei Ebbe und links Muschelbänke. Bei starker Thermik aus N treffen sich die Kiter am Nordende des Dorfs. Außer bei marée haute hält dort eine kleine Mole die Windwellen ab.

Auch in Saint-Aubin muss es schon länger blasen, damit sich Wellen aufbauen. Bei W (sideshore) sind die Bedingungen unspektakulär, denn die Wellen brechen überall. Erst bei SW zeigt der Spot sein verborgenes Potential. Der schräg ablandige Wind baut dann glassy Wasserwände auf: Traumbedingungen zum Abreiten! Beste Bedingungen 4h bei Hochwasser und bei Ebbe gibt es noch einen zusätzlichen Break an einer vorgelagerten Sandbank. Ein großer Parkplatz mit Rasen zum Aufriggen rundet die Schönheit des Spots ab. Manko: die Fischer legen zuweilen ihre Netze in Ufernähe aus und im Sommer ist der Strand proppevoll. Auf der anderen Seite des Ortes liegt mit Sausemare ein Ausweich-Spot für Kiter, die lieber unter sich bleiben.

Durch das Kap wird NW so gelenkt, dass er sideshore von rechts kommt. Die besten Wellen brechen ca. 1 h nach Hochwasser an den Sandbänken, jedoch nicht so sauber und radikal wie an den nördlicheren Spots – ggf. eine Alternative, wenn man nach mehreren Sturmtagen schon etwas ausgepowert ist. Bei Ebbe zieht sich das Wasser weit zurück, dann kommen Felsen hoch und der Spot wird unfahrbar. Außerdem gibt’s an der Mole wegen der ständigen Südströmung den schlimmsten Chop der Region.

Nur bei starkem westlichem Wind gibt’s Wellen, unter 6 Bft. oder bei NO ist man mit Freeride-Material besser beraten. Im Uferbereich ist der Wind böig, weiter draußen bläst er stärker und konstanter. Erst wenn sich das Wasser zurückzieht gibt es Sandstrand, bei großen Tiden kommen allerdings auch scharfe Felsen und Muscheln zum Vorschein. Vor allem wenn es hackt, zieht eine Strömung Richtung Felsen und Steinmole des benachbarten Atomkraftwerks, dessen Hoheitsgebiet durch gelbe Bojen markiert ist.