Östliche Ägäis

Durch eine zuverlässige Thermik kommt man hier selbst an Meltemi-freien Tagen häufig aufs Wasser. Im Doppelpack während der Sommermonate sind 7 Bft. guter Durchschnitt. Hat man die (für Anfänger ideale) Windabdeckung am Einstieg in Verdrängerfahrt hinter sich gelassen, gibt’s vom Wasser aus einen schönen Blick auf das malerische Fischerdorf, die angrenzenden Berge und die 8 km entfernte Stadt Samos. Auch in Kokkari kann die Dünung draußen gut und gerne an die 2m-Marke rankommen. Windsurf only, zum Kiten ist der kleine Kiesstrand zu schmal.

Von Izmir kommend ist Urla der erste Spot auf der Çesme-Halbinsel. Wer es eine halbe Autostunde vor Alaçati nicht mehr aushalten kann, findet hier im Golf von Carpan drei Einstiegsmöglichkeiten: eine am Südwestufer, wo sich inzwischen auch eine Kiteschule angesiedelt hat; die nächste am Ostufer mit sideshore Wind, und eine dritte weiter nördlich am Ende der Landzunge. Unterhalb des flachen Strandes wartet eine faltenfreie Glattwasserpiste wartet, aber auch starker, ablandiger Wind.

Ftelia hat seinen Spitznamen "Müllplatz" daher, dass der Meltemi auflandig in die Bucht schiebt und mit ihm jede Plastiktüte, die vor der Nordküste im Wasser schwimmt. Der ideale Einstiegsplatz liegt im linken Teil der Bucht, in Höhe der Taverne. Vom Flachwasser aus startet man schräg in die Wellen. Aufpassen muss man auf Felsen am Ende der Bucht und in der Mitte in Ufernähe. Ftelia funktioniert als Wavespot nur dann, wenn der Meltemi aus Nord weht und richtig ballert, ansonsten bleibt’s hier bei Freeride.

Fährt man von Skyros-Stadt über die Küstenstraße nach Norden, erreicht man nach wenigen Kilometern den langen Sandstrand von Molos. Etwa zwei Bft. weniger als in Kalamitsa machen Molos zu einer gelenkschonenden Alternative. Auch zum Kiten ist der Spot dadurch besser geeignet. Bei Nordwind läuft manchmal eine kleine Welle um das oberhalb des Strandes liegende Kap.

Südlich von Bodrum ragt die Halbinsel von Datça zwischen den griechischen Inseln Kos und Rhodos 60 km weit ins Meer und markiert die natürliche Grenze zwischen Ägäis und Mittelmeer. Der Meltemi kommt hier aus W-NW und macht sideoff aus der langgezogenen Bucht ein riesiges Freeriderevier. Meist legt der Wind am frühen Nachmittag nochmal zu und bleibt bis zum Sonnenuntergang. Wenn im Frühjahr oder Herbst mal Südwind aufkommt, ist auch etwas Dünung möglich. In der 5 km großen Bucht gibt es nur vereinzelte Apartmentanlagen und eine Station, das Hafenstädtchen Datça liegt 9 km entfernt. Wer etwas Abwechslung sucht, findet in Karaköy auf der Nordwestseite der Halbinsel einen schmalen Strand mit Sideon-Bedingungen. Die Ecke ist nur spärlich besidelt, also Lunch-Paket mitnehmen!

Der Austragungsort des Windsurf-Worldcups ist auch der beliebtste und windigste Spot der Insel. Er ist bekannt für seine konstanten Bedingungen, oft um bis zu 2 Bft. stärker als die übrigen Strände auf Paros. Nach 30 stehtiefen Metern heizt man sideshore über’s Flachwasser bis raus in die Dünung. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt und daher kann man sich in der Hauptsaison schon mit einem kleinen Fußmarsch zum Wasser aufwärmen.

Der Hauptspot an der sonnenverbrannten Westküste, inklusive Windsurf- und Kitestation. Den alten Fischerort erreicht man mit einer kurvenreichen Berg- und Talfahrt. Der Wind bläst hier immer 1-2 Bft. stärker als anderswo, da er zwischen der vorgelagerten Insel Megalonisi und dem bergigen Hinterland beschleunigt wird. Vom Flachwasser aus kann man sich Stück für Stück an die Dünungswellen herantasten, die durch den Channel in die Bucht hereinrollen. Noch ein Schmankerl: ein Freestyle-Corner rechts vor der kleinen Bucht und frag die Jungs vom Center mal, ob sie Dich mal an ihren privaten Wavespot mitnehmen.

In Santa Maria im Nordosten der Insel weht der Meltemi meistens mit 1-2 Bft. schwächer als weiter südlich. Campingplatz und Beachbar direkt am Strand sorgen für ziemlich viel Traffic an Land und viele Schwimmer im Wasser. Windsurfen geht noch gerade, zum Kiten ist allenfalls off-season genug Platz.

Dieser abgelegene Strand funktioniert am besten morgens und bei starkem Meltemi, denn die Tageshitze würgt den Wind ab. Insofern eher etwas für das Winterhalbjahr, allerdings wird's Januar bis März auch hier kalt. Die Wellen erreichen zuweilen 2m, doch trotz auflandiger Bedingungen kommen i.d.R. auch Intermediates zurecht.

Freerider und Wavefreaks glücklich am selben Spot, zur selben Zeit. Die Landzunge von Prasonisi macht’s möglich. Die Ostseite hat perfektes Flachwasser, auf der Westseite laufen die besten Meltemi-Wellen der Insel. Der Wind ist hier unten noch verlässlicher und 1-2 Bft. stärker als an der Westküste, denn er muss sich zwischen Bergen und der kleinen Insel hindurchzwängen. Aber der Meltemi ist Langschläfer und daher haben auch Einsteiger vormittags noch eine Chance.

Am Sandstrand von Marmari wirken die beiden vorgelagerten Inseln Pserimos und Kalymnos gleichzeitig als Swell-Abdeckung und Winddüse. Jenseits der Sonnenschirme links und rechts vom Ort haben Schulen und Verleihstationen ihre Zelte aufgeschlagen. Im Ort gibt’s derweil das komplette Spektrum mit Tavernen, Shops und Karaoke-Bars.

Ein Spot für Glattwasserfetischisten, aber nicht ohne Tücken: ablandiger und böiger Wind. Schöner Strand, aber zum Kiten nicht ungefährlich. Tip für das Aprés-Surf: die Fischtaverne serviert den besten Fisch der Insel. Nicht ganz billig, aber direkt vom Boot auf den Teller.

Da der Wind in Ufernähe relativ böig weht, ist es ratsam ein bisschen außerhalb der Bucht zu fahren. Aber Vorsicht: ablandiger Wind, also immer an den Rückweg denken. Der lange Sandstrand ist auch bei Sonnenanbetern sehr beliebt, daher die gekennzeichnete Surfzone in der Mitte der Bucht benutzen.

Hier sollten die Plomben auf jeden Fall fest sitzen, denn der Meltemi wird zwischen Paros und Naxos zusätzlich verstärkt. Trotzdem ist Mikri Vigla von Beginn an zum No. 1 Kite-Beach von Naxos avanciert. Der Wind kommt sideonshore, was allerdings nur auf den ersten Blick Sicherheit bedeutet, denn der Strand ist recht schmal und meist voll mit Equipment (wie üblich meist mit Finnen nach oben). Außerdem ist das Kap am Ende der Bucht felsig und last not least sind trotz starkem Wind oft viele Schwimmer im Wasser. Insgesamt sind hier also Umsicht und etwas Erfahrung gefragt. An seltenen Südwindtagen geht man nur wenige hundert Meter entfernt am Strand auf der anderen Seite des Kaps aufs Wasser. Inzwischen gibt's in dem kleinen Ort 2 Supermärkte, 3 Tavernen und 2 Kite- und Windsurfstationen, doch wer abends richtig unter Leute will, muss nach wie vor den langen Weg nach Naxos antreten.

Eine Alternative zu Mikri Vigla mit schneeweißem Sandstrand. Wird jedoch weniger befahren, denn der (abendliche) Weg nach Naxos Stadt wird von hier aus 4km weiter.

Etwa 40 km östlich von Alaçati liegt Teos. Auch die Bucht von Sigacik wird nach Norden von der Çesme-Halbinsel gegen Dünung abgeschirmt und bietet daher schöne Bedingungen für lange Freerideschläge auf glattem Wasser. Für Anfänger schafft eine kleine Landzunge am Einstiegsbereich zusätzliche Sicherheit. Die Windverhältnisse sind ähnlich wie in Alaçati: im Sommerhalbjahr verlässlicher Meltem, im Frühjahr und Herbst auch mal Südwinde, die etwas Welle mitbringen. Sowohl an Land, als auch auf dem Wasser geht es hier aber deutlich ruhiger zu, als an den Hotspots auf der Çesme-Halbinsel. Die hiesige Clubanlage ist vorrangig bei Familien mit Kindern beliebt. Wegen der Badezone im Einstiegsbereich eignet sich Teos ausschließlich zum Windsurfen.

Die 1 km große Bucht von Pirlanta wird von Kitern sehr geschätzt, da man hier schräg auflandige Bedingungen findet. Ansonsten weht der Wind ebenso zuverlässig wie in Alaçati und ist dabei sehr konstant. Dazu gibt’s weißen Sandstrand, etwas Stehbereich und bei kräftigem Wind ein paar Windwellen. Die Buchtenden werden jeweils von einem Kitecenter flankiert, im Ostteil mit Café, und Duschen. Ansonsten natürliches Ambiente statt Infrastruktur und ein schöner Blick auf die Insel Chios. Einziges Manko: im Sommer wird der nutzbare Teil des Strandes von der Badezone deutlich verkleinert.

Amiti ist eine Oase abseits der Touristenströme. Meltemi bläst auflandig und schiebt ordentlich Beachbreak an den langen Sandstrand, leider auch allerlei Treibgut. Holprige, aber schöne Anfahrt.

Psalidi, nur 6 km von Kos-Stadt an der Ostküste gelegen, ist einer der wenigen Spots auf Kos mit Sideshore-Wind. Morgens gehört der Strand den Einsteigern, ab mittags dreht der Meltemi auf und das Revier wird etwas anspruchsvoller. In dem schmalen Kanal zwischen Kos und türkischem Festland kann der Wind im Tagesverlauf richtig stark werden. Wenn’s ein paar Tage durchkachelt, wird aus der Buckelpiste auch schon mal eine ordentliche Dünung. Windsurfer finden Verleihstationen direkt bei den komfortablen Hotelanlagen (z.B. Natura Park), der Kitspot ist an der Landspitze 1 km weiter nördlich.

Kohilari ist für Leute mit eigenem Material zu einem der beliebtesten Kitespots avanciert. Schräg auflandiger Wind und ein gemäßigter Beachbreak machen den Spot zu einem guten Revier für Intermediates und erste Erfahrungen in onshore Windwellen. Schöne Dünenlandschaft und wenig Infrastruktur.

Der einzige Wavespot der Insel mit Frontside-Potenzial, funktioniert aber nur an 5- 10 Tagen im Jahr, denn er braucht starken Meltemi aus NNW, damit der Wind in die Brandungszone reinkommt. Beste Chancen im Mai, aber Experts only: Felsen, starke Strömung und Shorebreak erfordern volle Konzentration. Mit dem Kite besser vom Sandstrand 1 km nördlich aus einsteigen. Die Anfahrt ist weit, die Infrastruktur dünn und die Straßen sind schlecht. Im Sommer gibt's immerhin eine nette Taverne für einen Sundowner.

Zwischen den vielen Sonnenschirmen und Segelbooten sollte man es mit dem Kite gar nicht erst probieren. Aber mit großem Windsurfmaterial kann man hier seine Schläge machen und die Kulisse der Gärten und Mandarinhaine an sich vorbeiziehen lassen. Dazu am Horizont die Silhouette von Kos. Draußen dreht der Wind wegen der Berge auf eine zunehmend westliche Komponente. In Strandnähe warten zahlreiche Bars, Cafés, Teehäuser und Restaurants.

Bei Tramontana einer der Topspots der Insel. Mit Side- bis Sideonshore-Wind von rechts surft man hier 2-3m Wellen. Allerdings: der Shorebreak ist nicht ohne und Deine Füße werden es Dir danken, wenn Du beim Einstieg vorsichtig über die Felsplatten gehst. Auch im Wasser keine Geschenke: heftige Strömung und einige Felsen. Meltemi ist hier nutzlos, da er voll auflandig weht und das ohnehin meist nicht stark genug.

Vor allem unter Wohnmobilisten hat sich diese kleine Bucht mit den steil abfallenden Sandsteinfelsen etabliert. Weht der Meltemi mehrere Tage auf Hochtouren, können im südlichen Teil des Slalomreviers erste Sprungversuche in kleinen Wellen probiert werden. Dieser Beach ist auch bei vielen beliebt, denen selbst die Badehose zu warm ist.

Nur die südlichste der drei nebeneinanderliegenden Buchten ist zum Surfen geeignet, da man hier bis ans Wasser fahren kann und keine Felsen stören. Der schräg bis voll ablandige Wind produziert wunderbar glattes Wasser, aber hier darfst Du Dir keinen Materialbruch erlauben, denn dann treibst Du bis Ios.

Ein Winterspot mit schönen Wellen bei S-SW. Aufgrund der weiten und holprigen Anfahrt findet man hier selbst im Sommer noch Einsamkeit.

Auch hier wartet ein langer Sandstrand mit schräg auflandigem Meltemi, allerdings touristisch voll vereinnahmt und nur im Südteil gibt's noch Strandabschnitte, die nicht von Sonnenliegen besetzt sind.

Während man in Aydincik meist Freeride-Material fährt, kann hier auch kleineres Wave-Equipment zum Einsatz kommen. Steile Onshore-Wellen mit Jump-Potenzial. Vorsicht: im linken Teil der Bucht liegt eine Stahlkonstruktion unter Wasser. Von Aydincik aus nur 4 km Anfahrt über eine gut asphaltierte Straße.

Absoluter Geheimtipp in traumhafter und einsamer Umgebung. Ein richtig guter Beachbreak bei Südwind. Wenn Du mal im Mai Wind aus dieser Richtung hast, unbedingt hinfahren!

Beständiger Wind, warmes Wasser und 500m Stehbereich machen aus Alaçati einen perfekten Freestyle- und Freeridespot mit optimalen Lernbedingungen für Anfänger oder das Manövertraining. Während der gesamten Sommersaison fächelt der Meltem (die Locals nennen den Nordwind auch Poyraz) ab mittags beständig mit 5-7 Bft. über faltenfreies Wasser. Kommt der Wind aus NO (Gerence, meistens morgens), kann er auch schon mal die Starkwindmarke hinter sich lassen. Frühjahr und Herbst bringen es ebenfalls auf ca. 50% Windwahrscheinlichkeit. Der Wind kommt dann auch häufiger aus S (Lodos) und schiebt sogar ein paar Wellen in die Bucht. Genau richtig für etwas Abwechslung und ein paar Jumps, eingefleischte Wavefreaks werden hier aber nicht auf ihre Kosten kommen. Dafür sind die Wellen zu harmlos und solche Tage insgesamt zu selten. Diverse Stationen versorgen die Windjunkies mit Material. Windsurfer starten südlich der Marina oder gegenüber vom Riders Beach. Die beiden Kitespots liegen ebenfalls gegenüber ind Sichtweite, allerdings braucht man für die Schotterpiste um die Bucht herum gute 20 Minuten.

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