Groningen & Friesland

Mirns ist der No. 1 Kitespot am östlichen Ijsselmeer. Der riesige Stehbereich wär zum Windsurfen sogar zu flach. An Land kann es für den Launch schon mal eng werden, aber auf dem Wasser ist Platz satt. Vor allem südliche Winde sind hier sehr konstant.

Hier findet man die größten "Wellen" vom Ijsselmeer. Kurze und steile Schanzen bieten sich für's Sprungtraining an. Das Wasser fällt hier steiler ab, als weiter nördlich. Der Spot befindet sich südlich vom Yachthafen und besitzt alle erdenklichen Features wie Womo-Stellplatz (auch über Nacht!), Wiese zum Aufriggen, Toiletten und heiße Duschen - besonders in der kälteren Jahreszeit ein Highlight.

Hollands Antwort auf den River Gorge! Zweimal am Tag, wenn die Gezeiten das Wattenmeer füllen und leeren, passieren unglaubliche Wassermassen die Engstelle zwischen Texel und dem Festland. Wenn bei Ebbe die Strömung in Richtung Nordsee zieht und ein westlicher Wind dagegen steht, kannst Du hier permanent raumschot heizen, ohne Höhe zu verlieren. Zusätzlich bilden sich bei dieser Konstellation besonders steile Rampen für fette Sprünge. Aber auch feinste Speedpisten sind hier zu finden, wenn man mit einem langen Schlag zu der kleinen Insel "Razende Bol" rüberfährt, eigentlich eher eine große Sandbank. Wellen schirmt Sie perfekt ab, den Wind jedoch lässt sie ungehindert durch. Aber Vorsicht: in Marsdiep darfst Du selbst bei mäßigem Wind nie alleine rausgehen, denn die Strömung ist so stark, dass Du bei Materialbruch oder Verletzung ohne Hilfe keine Chance hast! Dazu reger Schiffsverkehr und bei Flut knapp unter Wasser liegende Wellenbrecher - der Spot hat's wirklich in sich!

Der Spot ist besonders wegen seiner weiten Dünenlandschaft und freundlichen Atmosphäre beliebt. Er kann aber auch seine Zähne zeigen, denn ab Windstärke 7 geht hier die Post ab und das kommt hier oben gar nicht selten vor. Auch Big-Days sind möglich. Dann können die Steinbuhnen gefährlich werden, die alle 250 m üblicherweise kein Problem darstellen. Der einzige Nachteil ist der etwas weite Weg von den Parkplätzen am Dorfende bis zum Strand, dafür sind sie kostenfrei.

Auf dem Süßwassersee südöstlich von Den Helder fühlen sich Freestyler und Slalompiloten wohl. Er bietet sich aber auch als Ausweichrevier bei Sturm an, wenn auf der Nordsee nichts mehr geht, denn hinter den flachen Deichen wird es allenfalls kabbelig. Grundsätzlich sind alle Windrichtungen fahrbar, am besten sind W-NW und S-SO. Windsurfer starten nördlich vom Camping Lutjestrand, Kiter launchen südlich davon.

Wem die Nordsee-Bedingungen zu heftig sind, findet auf der Wattseite bei Dijkmanshuizen eine Alternative. Vor allem an Tagen mit Ostwind ist der Spot beliebt. Die Stehtiefe macht ihn auch für Anfänger interessant; allerdings gibt's scharfe Muscheln im Wattboden, was Schuhe empfehlenswert macht. Bei Flut wird der Strand zu klein für einen Kitelaunch, dann nimmt man die Wiese dahinter. Ganz ähnliche Bedingungen findet man in Serus südlich von Oudeschild, dort kommen auch südliche Winde noch frei rein.

Die mit 15.000 Einwohnern größte Gemeinde Frieslands ist den meisten Besuchern eher bekannt als Fährstation auf dem Weg nach Terschelling. Die Locals nutzen derweil ein kleines Stück Strand südlich vom Hafen, wo sie unter den wachsamen Blicken des "Stenen Man" 5 Stunden rund um Hochwasser ihre Moves zelebrieren. Die Szene ist überschaubar, sympatisch und entspannt, einen Strandpavillon gibt's obendrauf.

Hier kommen Wavecracks auf ihre Kosten, starker Wind aus W-NW schaufelt Wasserberge heran, die von keiner Sandbank aufgehalten werden. Allerdings solltest Du zwei Dinge dabei haben: einen Handkarren für den langen Anmarsch und Deinen Surf-Buddy, denn sonst wärst Du hier wahrscheinlich alleine unterwegs und das sollte man auf der Nordseeseite besser lassen. Außerdem: wegen der besonders bei auflaufendem Wasser starken Strömung besser nicht mit zu kleinen Finnen an den Start gehen.

Direkt vor dem Dorf Oostmahorn findet man einen weiteren Lauwersmeer-Spot. Hier gibt’s auch ein paar Cafés und sogar Duschen. Parken ist ebenfalls kein Problem. Die Bedingungen ähneln denen von Lauwersoog, nur dass N und S hier sideshore wehen während östliche Richtungen auflandig und daher kabbelig sind. Einsteigern hilft ein knapp 50m breiter Stehbereich entlang des Ufers.

Wie auf Schiermonnikoog, ist man auch auf Vlieland zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad oder dem Bus unterwegs. Der eigene Wagen bleibt in Harlingen am Festland, die Überfahrt dauert etwa 1½ Stunden. So haben sich die Einheimischen (mal abgesehen von dem Militärgebiet am Südwestzipfel) eine ruhige und natürliche Insel erhalten. Die Nordseeseite bietet mit zunehmender Windstärke satte Wavebedingungen, wie gewohnt mit starker Gezeitenströmung. Wähle den Einstieg dort, wo sie gegen den Wind steht und Du wirst mit Traum-Bedingungen belohnt!

Mit viel Platz und dem Segen der Stadtverwaltung hat sich Norddeich über die Region hinaus zu einem beliebten Schulungs- und Trainingsrevier entwickelt. Unterhalb vom Sport- und Fährhafen kann man sich auf den Wiesen ausbreiten und, Wasser vorausgesetzt, auch gleich starten. Der Slot für Windsurfer liegt bei Hochwasser ± 2h, für Kiter ± 4h. Die Bereiche sind durch eine rote Bojenkette getrennt. Für alle gleich ist das Verbot auf der vorgelagerten Seehundinsel anzulanden. Bei SW und ablaufendem Wasser auf die mit dem Wind stehende Gezeitenströmung achten!

De Houw ist ein reiner Windsurfspot, Kiten ist in dem Vogelschutzgebiet nicht erlaubt. Am Nordostende des Abschlussdeiches kann man bei W-SW in der Abdeckung sideshore über's glatte und stehtiefe Wasser heizen. Bei Ostwind, während es an den übrigen Spots der Ostküste ablandig weht, geht es hier auch noch entlang des Afsluisdijk. Wenn starker Ostwind das Wasser wegdrückt, kann das an einigen Stellen flacher werden als die Slalomfinne.

Bei West- oder Ostwind bietet der Nordstrand vor dem Strandpavillion De Marlijn perfekte Sideshorebedingungen. Sideon geht es natürlich auch, dann aber etwas wilder. Bei SW, vor allem aber bei starkem NO geht man besser ans Westend jenseits der Sandbank. Dann laufen dort so schöne Wellen um's Eck, dass einige Windsurf-Locals dafür sogar von Lauwersoog herüberkreuzen. Aber Vorsicht, die Gezeitenströmungen sind enorm! Wer den Spot von der Insel aus ansteuert, startet am besten 2 h vor Hochwasser und kommt spätestens 2 h nach Hochwasser wieder rein, sonst wird der ohnehin schon weite Rückweg zu einer echten Wattwanderung.

Bei Winden aus der südlichen Kompasshälfte empfehlen sich die Spots auf der Wattseite, denn hier sorgt das Land im Rücken für Sicherheit. Allerdings sind Kiter nur westlich vom Pier zugelassen. Bei östlichen Winden wird es hinter dem Pier besonders glatt, aber auch besonders flach. Jenseits 2 Stunden vor und nach Hochwasser fällt das Watt gänzlich trocken.

Upleward-Trockenstrand, der Beiname lässt es schon vermuten: hier kommt man nur bei Flut auf's Wasser, dafür dann mit riesigem Stehrevier und bei vorherrschenden Westwinden hat man das sichernde Land im Rücken. Kiosk und Toiletten sind vor Ort und sogar ein Campingplatz nebenan.

Der Austragungsort des Deutschen Windsurf Cups ist der Treffpunkt der netten und offenherzigen Szene auf Norderney. Kein Wunder, denn zwischen den Buhnen laufen die saubersten Wellen der Insel. Allerdings nur 2-3 Std. vor und nach Hochwasser, dann jedoch sind sie immer für 2-3 Bottom-Turns gut. Wem NW zu auflandig ist, der sollte besser zur weißen Düne ausweichen, dort bläst es dann noch sideon. Wie die anderen Spots der Nordküste ist auch Januskopf bei O-NO mit gemäßigten Bedingungen fahrbar. Chillig: das Surf-Café mit Blick auf den Spot. Parken in Spotnähe ist jedoch nur in der Nebensaison möglich.

Für Windsurfer eine wenig genutzte Alternative zu Nes. Man kann direkt auf dem Asphaltdeich parken, dafür muss man mit Material auf den rutschigen Steinen etwas achtgeben. Wasser gibt's ca. 5 h rund um Hochwasser.

Etwas Abwechslung vom den umliegenden Flachwasserspots findet man bei Lauwersoog östlich vom Hafen. 2½ h vor und nach Hochwasser vergnügt man sich hier in den Windwellen. Geparkt wird am Ostende des Hafens auf dem Deich.

An der gesamten Nordküste findet man Nordseebrandung, die je nach Wasserstand mal vor und mal über den Sandbänken bricht. Starke Westwinde bringen die größten Wellen, aber auch bei NO kann man gute Tage erwischen. Bei Ebbe bilden sich an dem flach abfallenden Strand stehtiefe Priele, die als Flachwasser- und Schulungsrevier genutzt werden. Die Badezone direkt vor dem Ort ist zu meiden, der Haupteinstieg liegt östlich davon.

Auf der Wattseite, östlich vom kleinen Hafen, finden Windsurfer bei Hochwasser ±2h stehtiefes Flachwasser. Bei Winden aus der nördlichen Kompasshälfte schön faltenfrei, bei südlichen Richtungen wird's choppy, zuweilen sind sogar nette Sprungschanzen möglich. Eigentlich rundum sorglos, solange man sich vom Fahrwasser fern hält.

Wer's noch geschützter mag oder in den Dörfern an der Wattseite wohnt und kurze Wege sucht, kann auch einfach an der Südküste rausgehen, Wasser gibt's 4-5 h bei Flut. Die besten Enstiege sind: Dellewal (hinter der Mole), Kinnum, Formerum und Oosterend vor der alten Scheune. Im Watt ist, wie inzwischen üblich, jedoch nur Windsurfen erlaubt.

Der Insiderspot der Locals liegt nur gut 1km südlich von Groote Keten. Die Bedingungen sind im Grunde dieselben, nur, dass hier noch ein paar Sandbänke mehr liegen und daher das Waveriding einen Tick besser ist. Abgelegener und cooler Soulspot.

Wer's noch geschützter mag oder in den Dörfern an der Wattseite wohnt und kurze Wege sucht, kann auch einfach an der Südküste rausgehen, Wasser gibt's 4-5 h bei Flut. Die besten Enstiege sind: Dellewal (hinter der Mole), Kinnum, Formerum und Oosterend vor der alten Scheune. Im Watt ist, wie inzwischen üblich, jedoch nur Windsurfen erlaubt.

Paal 3 ist eine Lagune zwischen Weststrand und der vorgelagerten Sandbank. Bei Flut erstreckt sie sich auf 500 x 500 m, 2½ Stunden davor und danach bleiben nur kleine Priele übrig. Ein sehr schöner Trainingsspot für alle Könnensstufen inklusive Strandpavillon und relativ kurzen Wegen zum Campingplatz hinter den Dünen. Auf der Sandbank räkeln sich zuweilen Seelöwen; statt abgegrenztem Gebiet setzt man hier auf respektvollen Umgang miteinander und jeder hält von sich aus angemessene Distanz.

Der Spot wird im Grunde nur befahren, weil SW an der Nordküste zu ablandig ist, denn im Vergleich zu den anderen bleibt er eher kleiner und die Wellen laufen häufig recht chaotisch. Es gibt aber auch beeindruckende Fotos von guten Tagen. Der beste Einstieg ist am 1. Buhnenfeld östlich der Milchbar. Parken wird hier, wie am Januskopf auch, nur in der Off-Season geduldet; das 70er Jahre-Ambiente der umliegenden Appartementblöcke gibt's allerdings das ganze Jahr über. Wer hat das jemals schön gefunden?