Costa de la Luz, Huelva

Wer sich an der dominanten Hotelarchitektur nicht stört, findet hier, kurz vor der spanischen Grenze, einen der wenigen Strände der Region, an denen es auch im Sommer regelmäßig zum Slalomtraining oder Freeriden bei Westwind reicht. Von Herbst bis Frühling gibt's auch mal stärkeren Wind aus Süd und ein paar Wellen.

Isla Cristina gehört mit Punta Umbria zu den beliebtesten Wave-Spots der Provinz. Hier findet man am häufigsten Frontside-Bedingungen. Die Wellen brechen über einer Sandbank und sind am größten und saubersten bei halbem Tidenstand. Beste Windrichtung ist SW, dann laufen die Wellen im Schutz der Molen recht sauber. Nordwind hält sich - anders als an anderen Spots, wo er nachmittags meist einschläft - den ganzen Tag über. Leider ist er etwas böig, ansonsten eignet sich die Lagune bei Flut perfekt zum Kiten. Die Gegend ist sehr touristisch und die Appartementanlagen der Strandpromenade sind nur bedingt ästhetisch. Umso sehenswerter ist das Hinterland mit seinen Salinen und Naturschutzgebieten.

Neben Palmar und Conil ist La Ballena einer der beliebtesten Wellenreitspots der Region. An den wenigen Tagen, an denen zusätzlich zum Swell auch der Levante stark genug bläst, sind die Bedingungen perfekt für Frontside-Wellenritte. Am besten wird es, wenn er durch heranziehenden Tiefdruck am letzen Tag auf SO (sideoff) dreht. Zum Kiten nur etwas für Experten. Auch bei Poniente kann man hier raus, dann läuft der Beachbreak allerdings sehr chaotisch.

Durch vorgelagerte Sandbänke bilden sich vor El Portil stehtiefe Lagunen, in denen das Wasser vor allem bei Ebbe spiegelglatt ist. Ideal zum Speedtraining oder Freestylen, vor allem bei Tiefdruckwinden im Winter oder Poniente, der im Sommer thermisch verstärkt wird. Beim Einstieg auf Boote und Bojen der Badezone achten. Jenseits der Sandbänke, auf dem offenen Meer, brechen derweil Wellen bei etwas stärkerem Wind als in den geschützten Bereichen. El Portil ist im Sommer sehr touristisch, draußen auf der Sandbank ist es dann entspannter. Die 500m breite Landzunge, die jedes Jahr um 40m wächst, bietet nahezu unberührte Natur mit seltenen Wasservögeln und sogar Flamingos. Das Wasser ist sehr sauber, aufpassen muss man nur auf die Strömung. Vor allem bei ablaufendem Wasser gehen hier regelmäßig Kiteboards verloren.

Die Ria ist einer der wenigen Spots der Gegend, an denen man bei nördlichen Richtungen gut fahren kann. Der Spot ist dann bei Freeridern sehr beliebt. Dafür muss man optisch ein paar Abstriche machen: die Fabriken im Hintergrund sind nicht wirklich schön und das Wasser durch aufgewühlten Sand recht braun. Bei ablaufendem Wasser zieht eine starke Strömung nach draußen.

Die breite Playa del Moral liegt direkt vor den großen Hotelanlagen gegenüber von Isla Cristina. Eine Sandbank schützt vor großen Wellen am Einstieg und es gibt einen Stehbereich, der etwas tiefer ist als in Isla Canela. Der Einstieg liegt am Club de Vela vor dem Hotel Playamarina. Der Weg zum Wasser durch die Dünen ist recht weit und im Sommer braucht man viel Glück, um einen Parkplatz an der Promenade zu erwischen. Wegen der Badegäste und der schwächelnden Thermik sind dann ohnehin andere Spots eine bessere Wahl.

Bonares ist vor allem ein SUP- und Wellenreitspot. Wegen der guten, über Sand brechenden Wellen kommen aber auch einige Locals zum Kiten und Windsurfen hierher. Der auflandige Wind ist im Uferbereich wegen der Dünen etwas schwächer und böig.

Die bei Flut sehr schmale Playa de la Jara ist vor allem ein beliebter Windsurfspot bei Poniente zum Freeriden in Ufernähe oder zum Springen über die weiter draußen in die Flussmündung rollenden Wellen. Zur Fahrrinne ist hier deutlich mehr Platz als in Sanlúcar. Trotzdem braucht es richtiges Timing, damit einem nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie dem auf Grund gelaufenen Reisfrachter, denn bei Niedrigwasser hat man schnell steinige Grundberührung.

Der Wavespot der Playa Malandar liegt im Nationalpark von Doñana. Man startet am Stadtstrand von Sanlúcar und überquert zunächst den Fluss in Richtung der zwei Bunker. Wenn man den kleinen Ritt überstanden hat, ohne mit Fischerbooten zu kollidieren oder von der Strömung auf's offene Meer geschoben zu werden, kann man einen sauberen Beachbreak mit bis zu 3m Wellen genießen. Bei Ebbe gibt es zum Kiten auch schöne Lagunen. Aber Vorsicht bei Materialbruch! Bis nach Matalascañas sind es 25 km Fußmarsch durch einsame Dünen.