Costa Dorada & Ebrodelta

Wer im Delta del Ebro kiten will, meint die kilometerlange Sandbank von Trabucador, auf der auch im Hochsommer reichlich Platz und Wind für alle vorhanden ist. Die Lagune bietet mit durchgängig stehtiefem Wasser ideale Anfängerbedingungen, aber auch erfahrene Rider finden hier perfekte Flachwasser-Conditions. Inzwischen gibt es ein Kitecenter (inkl. Beachbar), dessen Schüler rechts vom Steg rausgehen; alle anderen halten sich links. Dort ist das Wasser auch für Windsurffinnen tief genug. Fahrbar sind alle Windrichtungen, im Sommer gibt es Thermik aus südlichen Richtungen, die aufgrund des flachen Deltas hier stärker wird als an anderen Spots der Region, aber nicht so stark wie in der Bucht von Rosas. In kälteren Monaten gibt es eher Mestral aus NW oder Levante aus O, letzterer bringt auf der Meerseite ungeordnete Wellen mit, kommt allerdings onshore und für Kites wird dann die Stromleitung am Strand gefährlich. Mit etwas Glück wird sie bald unterirdisch verlegt. Bei starken Winterstürmen wird die gesamte Sandbank auch gerne mal vom fliegenden Wasser überschwemmt, daher der Name 'Trabucador'.

Der lange Sandstrand nördlich der Altstadt gehört zu den wenigen Spots, die im Sommer regelmäßig kitebar mit Garbí-Thermik belüftet werden. Eignet sich für Freeride- oder Freestyle-Sessions auf azurblauem Wasser mit Blick auf die Festung. Einziges Hindernis sind die zahlreichen Badegäste.

Sitges ist ein beliebter Ort bei Sonntagsausflüglern, Party-Touristen und der Gay-Community von Barcelona. Zum Windsurfen lohnt der Spot nur an seltenen Winter-Tagen bei Levante, der hier beinahe sideshore kommt und stärker wird als in Castelldefels. Die Wellen laufen zwischen den Molen relativ geordnet und sind daher auch bei Wellenreitern beliebt. Im Sommer kann man Sitges dagegen von der Spotmap streichen: brechend voll, kaum Parkplätze und teuer; vor allem aber ist der Wind meist zu schwach.

Der kleine Ort ist inzwischen ultratouristisch geworden: Appartementanlagen, Hotelburgen und viele, viele Guiris, wie die Touristen in Spanien genannt werden. Doch wenn der böige Mestral (NW) im übrigen Delta so stürmt, dass man das Brett nicht mehr auf dem Wasser halten kann, kann man hier Glück haben. Etwas weniger Wind, netter Chop und der Schutz des Kaps machen Salou zu einer sicheren Sache. Zum Kiten ist der Wind allerdings noch sehr böig. Seine andere Stärke zeigt der Spot bei Poniente aus W. Dann laufen recht saubere Wellen an den Strand, die selten mehr als hüfthoch werden. Im Sommer ändert sich das Bild: die Thermik aus südlichen Richtungen langt meist nur für großes WS-Material, zum Kiten wär's prima, ist aber leider in der Hochsaison verboten.

Bei S (sideon von rechts) gibt's Wellen, die sich an den Hafenmolen ordnen, bei Levante dagegen nur Freeride oder B&J. In der Nebensaison kann man an dem breiten Sandstrand auch gut Kiten, was im Sommer, wie fast überall an der katalonischen Küste, verboten ist. Abgesehen vom offiziellen Verbot wäre es aber ohnehin zu voll. Wer Infrastruktur sucht, dem mangelt es hier an nichts: Chiringuitos, Restaurants, Duschen, Toiletten, Rasen zum Aufbauen.die Wasserqualität in Hafennähe ist allerdings sehr bescheiden.

Altafulla ist ein guter Freeride Spot bei Leichtwind-Garbí von Frühjahr bis Sommer oder bei Levante aus O. Je nach Saison ausschließlich zum Windsurfen, nur bei wenigen Badegästen auch mit dem Kite. Der Strand ist recht schmal und grenzt im Dorf direkt an die Häuser. Vor dem Bunker liegt ein gut sichtbarer Wellenbrecher im Wasser.

Ein reinrassiger Levante-Wavespot: der Wind kommt sideon und verwandelt das Meer bei entsprechender Windstärke in eine Weißwasserküche, die hinter der schützenden Mole am besten zu beherrschen ist. Wellenreiter und Paddlesurfer finden am Südende des über 2 km langen Strandes eine in der Region sehr beliebte Welle, bei weniger Swell kann man dort auch Kiten.

Les Cases de Alcanar und die südlich davon gelegenen Strände sind vor allem was für Wellenreiter oder Paddlesurfer, die hier noch den ein oder anderen Secret-Spot entdecken wollen. Ansonsten ist der für die Füße recht unangenehme Kiesstrand der letzte Spot, an dem die sommerliche Garbi-Thermik aus SW noch einigermaßen zuverlässig weht. Sie beginnt ab Peñíscola deutlich zu schwächeln und funktioniert erst hinter Valencia wieder; dann aus SO. Wer die Wahl hat, fährt aber besser ins Delta.

Der kleine Strand an der Flussmündung hat zwar keine offizielle Kitezone, trotzdem kommen viele Leute bei Garbí hierher. Auch bei leichtem Levante im Winter ist Estany eine Option, dann gibt es Wellen zum Springen und je nach Stärke kräftigen Shorebreak. Der Spot liegt im unbebauten Bereich zwischen den Hotels.

L'Hospitalet de l'Infant ist vor allem ein Thermik-Spot bei SO-SW. Garbí und Xaloc beginnen im Frühjahr die Spots zu belüften und werden durch die angrenzenden Berge etwas stärker als an anderen Stränden. Meist bleibt es bei Freeride-Bedingungen und man geht an der großen Platja de l'Arenal raus. Wird die Thermik stärker gibt es auch eine kleine Welle mit Wind von rechts, die hinter der Mole an der Platja Punta del Rio am saubersten läuft. Levante bringt zwar die meiste Welle, aber bei entsprechenden Windstärken auch satten Shorebreak. Bei mäßigem Levante geht's noch, wird er stärker, sollte man in den Schutz der Mole ausweichen. Der Shorebreak ist am Nordende der Platja de l'Arenal nicht ganz so brutal und die Wellen sauberer. Die Spots von L'Hospitalet haben das sauberste Wasser der ganzen Region, Kiten ist in der Hochsaison verboten.