Fuerteventura

"Fuerte Ventura" heißt übersetzt "großes Abenteuer". Und das ist Fuerteventura auch noch nach wie vor und immer wieder auf’s neue. Besonders für all diejenigen, die sich je nach Jahres- und Tageszeit auf den kilometerlangen Schotterpisten unter den zahlreichen First-Class-Breaks den gerade am besten funktionierenden Spot heraussuchen. Bilder von Jürgen Hönscheid in doppelt masthohen Wellen haben die Northshore schon Ende der Achtziger zur Legende gemacht. Im Norden vergeht im Winter kaum ein Tag, ohne dass surfbare Wellen an den Lavariffen brechen. Besonders in der windärmeren Jahreszeit gehört daher für Wavefreaks auf jeden Fall noch ein Wellenreiter mit ins Boardbag, sei es am Check-In-Schalter auch noch so schmerzhaft.

Fuerte, das heißt aber auch endlose Sandstrände und türkisblaues Wasser mit Freeride-Bedingungen vom Feinsten. Sotavento im Südosten der Insel ist wohl das Komfortabelste, was die Kanaren für Kiter und Windsurfer zu bieten haben. Dort gibt es von April bis September 70-100% Windsicherheit und auch im Winter eine ansehnliche Quote - Bedingungen wie aus dem Prospekt. In diesem Fall aus dem René Egli-Prospekt, denn die wohl beliebteste (Kite- und Windsurf-)Station Europas hat hier ihren Standort. Der zwischen den Bergen an der Taille der Insel um 1-2 Bft. beschleunigte NO-Passat schießt (auf NW abgelenkt) in Sotavento schräg ablandig wieder aufs Meer hinaus und schafft ein wahres Freeride-Eldorado.

Anders als auf Gran Canaria und Teneriffa fehlen auf Fuerte die richtig hohen Berge, an denen sich Wolken bilden und abregnen können. Sand und Gestein zeigen sich hier daher recht ungeschminkt und so besteht die Fangemeinde der Insel auch in der Regel aus Überzeugungstätern. Neben Windsurfern, Kitern und Wellenreitern sind dies vor allem die Sonnenhungrigen in den touristischen Hochburgen von Jandia oder Costa Calma. Aber auch in dem Ex-Fischerdorf Corralejo sind Surfer schon lange nicht mehr unter sich. Wer es ruhiger mag, sollte nach Cotillo oder Lajares im Landesinneren ausweichen.