La Isleta

Cuesta del Viento (San Juan)

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

In der südlichen Provinz Rio Negro liegt der bereits 1934 wegen seiner landschaftlichen Vielfalt unter Naturschutz gestellte Nahuel Huapi National Park, durchzogen von zahlreichen Flüssen und Seen. Der größte unter ihnen ist der Lago Nahuel Huapi auf etwa 700 m. Die meisten Besucher kommen hierher in die Argentinische Schweiz um einfach die Bergwelt zu bestaunen oder im Winter wegen der schneesicheren Skigebiete wie bspw. dem Cerro Catedral, als Windsurfer oder Kiter ist man nur eine Randgruppe. Dennoch wird man vor Ort mit großer Sicherheit auf - zumindest eine Handvoll - Gleichgesinnte treffen, denn die Anden sind hier mit maximal 3.400 m nicht so hoch wie weiter nördlich und damit gut durchlässig für die ganzjährig vorherrschenden Westwinde (wir befinden uns in den Roaring Fourties!). Dabei nutzt der aus Chile kommende Wind die Kordilleren zusätzlich als Rutsche und fegt von dort mit bis zu 40 Knoten zu der am Ostufer des Sees beginnenden flacheren Pampa der Patagonischen Wüste hinab. Die meisten Spots befinden sich am Südufer des Sees: Bahia Serena, am Ortsanfang von Villa Nahuel Malal, wird von einer vorgelagerten Halbinsel geschützt und bietet besonders glattes Wasser bei etwas moderaterem Wind. Wegen des sehr kleinen Einstiegs jedoch nur für Windsurfer geeignet. Playa Bonita bei Km 8 westlich von San Carlos de Bariloche hat zwar auch nur einen schmalen Strand, hier geht aber beides. Im Zentrum von Bariloche, links von dem kleinen Hafen, liegt der Cityspot Bariloche Classic, benannt nach dem jährlichen Windsurf-Race. Varadero Beach ist der Treffpunkt der Locals; der Wind bläst hier am stärksten und je weiter man nach Osten kommt, desto wahrnehmbarer werden die vom Wind aufgeworfenen Wellen. Zugleich verändert sich das Ambiente: saftiges Grün weicht bräunlichen Farbtönen, statt Nadelbäumen dominieren Sträucher und Gräser. Dina Huapi ist der Kitespot der Region mit zwei Einstiegen: Dina Huapi West und Dina Huapi Rivermouth. Der Wind bläst hier etwas weniger stark und das Wasser wird ein paar Grad wärmer als an den anderen Spots. Wer ganz alleine aufs Wasser will, sollte zu dem nordöstlichen Seitenarm Huapi Brazo Huemul fahren, der besonders gut bei NW belüftet wird. 20 km weiter nördlich auf der RA231 liegt mit Ragintuco vor dem Camping La Estacada noch ein besonders seichter Flachwasserspot. Zwei weitere Alternativen bieten der Lago Moreno zum Freeriden auf glattem Flachwasser und der Lago Gutierrez, dessen Tal auch seltene Südwinde gut kanalisiert. Von Bariloche bis zur Cuesta del Viento im Norden sind es fast 2.000 km, für die Fahrt empfiehlt sich die Strecke über Neuquén, San Rafael, Mendoza und San Juan. Für etwas Abwechslung von der endlosen Pampa Seca kann man versuchen, bei einem Abstecher an die sporadisch funktionierenden Stauseen des Cerros Colerados (bei Neuquén) oder den Embalse El Nihuil (in San Rafael) auf’s Wasser zu kommen. Etwas windsicherer und daher schon besser geeignet sind die weiter nördlich gelegenen Lago Potrerillos (bei Mendoza) und der Stausee von Ullúm (nordwestlich von San Juan). Wer von Buenos Aires aus über Cordoba anreist, für den bieten sich auch noch die dortigen Talsperren Los Molinos und Lago San Roque an. Mit Abstand am besten geeignet ist jedoch der Stausee des Rio Jachal, Cuesta del Viento, was übersetzt soviel heißt wie “Die Windrutsche“ und Nomen est Omen! Vor den im Westen auf über 6.000 m ansteigenden Bergen baut sich im Sommerhalbjahr in der gesamten Region tagsüber eine großräumige Thermik aus O bis SO auf, die sich in dem perfekt positionierten Tal des Rio Jachal ordentlich beschleunigt. Morgens ist der auf 1.600 m liegende See spiegelglatt, ab 12 Uhr frischt der Wind auf und steigert sich im Tagesverlauf kontinuierlich auf 20-30 kn, teilweise auch bis zu 50 kn und mehr. Am Westufer ist der Wind am konstantesten, folgerichtig liegen hier auch die Spots. Der erste war Puerto de Palos, wo die Brüder Franco und Felipe, die den 1999 gerade gefluteten See zufällig auf einer Radtour durch die Anden entdeckten, ihr Windsurfcenter errichteten. Etwas oberhalb liegen Playa Lamaral und in noch flacherem Wasser der Hauptkitespot Fincas del Lago. Ein Insidertipp ist La Isleta im Süden, wo man zwischen zwei kleinen Halbinseln vor besonders schönem Panorama windsurfen kann.
8348
Kite and Windsurfing Guide
Spot