Pacasmayo

Costa Norte, Peru

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

Um zu den Schatzkammern Perus zu gelangen, folgt man von Lima aus der Panamericana Richtung Norden, die in diesem Teil meist durch das Landesinnere führt und nur gelegentlich einen spektakulären Blick auf den Pazifik freigibt. Bei Km 572 erreicht man Huanchaco, wo auch heute noch die traditionellen Totoraboote gefertigt werden. Gute Wellen gibt’s an dem großartigen Pointbreak fast immer und mit etwas Glück auch genug Wind. In jedem Fall lohnt sich der Besuch der Lehmstadt Chan Chan, Hauptstadt des Königreichs von Chimú. Nördlich von Huanchaco steigt die Windwahrscheinlichkeit spürbar an. Milagro ist ein einsamer Spot mit untypischen Sideon-Bedingungen während am Point von Chicama die wohl längste Linkswelle der Welt läuft. Der Wind ist recht böig und die Wellen werden selten größer als 2,5 m, aber bei gutem Swell sind hier Wellenritte bis zu 1,5 km möglich! Trotz seiner Wahnsinnswelle blieb Chicama bis heute ein staubiger, vergessener Ort. Hotspot der Gegend ist Pacasmayo, dank Ortschaft und Infrastruktur auch ein guter Platz zum Wohnen. Wellenreiter steigen direkt am Leuchtturm ein (El Faro), Kiter und Windsurfer etwas weiter in Lee. Hier laufen auch bei kleinerem Swell gute Wellen, dazu baut sich nachmittags Wind von 12-20 kn auf (S ist side bis sideoff). Bei großen Winterswells (April bis Juli) sind masthohe Tage und bis zu 1 km lange Ritte möglich. Bei Nordswell laufen die Wellen kürzer, haben aber immer noch viel Kraft. Sollte man am Pazifik weder Welle noch Wind haben, bietet der zweitgrößte Staudamm Perus, Represa Gallito Ciego, 400 Mio. m³ sauberes Flachwasser und am Nordufer sichere Thermik zwischen 15 und 25 kn. Zurück an der Küste hat Pimentel, der Stadtstrand von Chiclayo, einen Fun-Beachbreak. Funktioniert am besten, wenn der Swell nicht zu groß ist. Auf dem weiteren Weg nach Norden lohnt ein 4x4 Abstecher zu der einsamen Weltklassewelle von Nunura, die allerdings nicht mehr so gut laufen soll, seit hier Jakobsmuscheln gezüchtet werden. Im benachbarten Bayóvar kann man Campen. Der endlos lange Sandstrand von Colan ist dagegen ein einfacher Einsteigerspot mit fast auflandigem Wind. In der Region Piura reihen sich hervorragende Wavespots aneinander wie draußen auf dem Meer die Ölbohrinseln. Negritos ist ein wenig frequentierter Pointbreak an der Nordseite des Punta Parinas. Zufahrt über Talara, wo ein A-Frame über Sand bricht, morgens ohne, nachmittags mit Wind. Baterias ist eine Option bei südöstlichem Wind. Das Highlight der Gegend ist aber eindeutig Lobitos, eine spektakuläre kraftvolle, lange und sehr schnelle, bis zu 3 m große Linkswelle mit schräg ablandigem Wind, Hauptdarsteller in dem Cabrinha Video „Catalyst“. Das kleine Dorf war im 2. Weltkrieg eine amerikanische Kaserne, die z.T. noch von Peruanern genutzt wird, der Rest verfällt zur Geisterstadt. Eine staubige Szenerie wie aus einem Western von Sergio Leone: verlassene Häuserblocks, der Wind heult, die Sonne brennt und über Dir kreisen die Geier. Tres Cruces ist ein wunderschöner Strand mit ähnlichen Bedingungen wie Lobitos, wenngleich die Wellen nicht so lang laufen. Ebenfalls mit gutem Wind versorgt ist der Break an dem Point südlich des Fischerdorfs El Nuro. Los Organos hat seinen Namen (Orgelpfeifen) von den Geräuschen, die der Wind über den Klippen erzeugt. Kiter starten von dem Städtchen zu Downwindern bis nach Mancora. Dabei passiert man den weißen Sandstrand von Vichayito und die natürlichen Pools im Riff von Pocitas Beach bis man schließlich Mancora Point umrundet. Ein normaler Tag bringt hier schulterhohe Wellen, kann aber schnell voll werden. Das 4.500-Seelen-Dorf ist eine gute Homebase für die Erkundung des Nordens und mit entspanntem Beachlife, Shops, Restaurants und Chillout-Bars auch etwas für Nicht-Surfer. 2 km vom Point findet man Flachwasser in einer Lagoon, die durch eine Düne vom offenen Meer getrennt wird.
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Kite and Windsurfing Guide
Hotspot der Gegend ist Pacasmayo, dank Ortschaft und Infrastruktur auch ein guter Platz zum Wohnen.
Despite this insane wave Chicama remains a dusty forgotten town – unlike the area's hotspot, Pacasmayo.
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