Rietvlei

Kapstadt

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

Melkbos ist der nördlichste der Quality-Beachbreaks in der Table Bay, für die grundsätzlich gilt: je weiter man sich vom Tafelberg entfernt, desto später am Tag setzt der Southeaster ein. Während der Wind dann auch meist nicht mehr so stark wird wie im Südteil der Bucht, erreichen die Wellen vor dem kilometerlangen Sandstrand regelmäßig XL-Format und daher steht Melkbos für viele als Hauptgang auf der Tageskarte. Ein Exot dagegen ist Haakgat, ein Weltklasse-Pointbreak, der leider nur bei sehr großem Swell funktioniert, dann aber mit 4-5 Turns auf sauberen, masthohen Faces. In der Big Bay geht es meist deutlich entspannter zu, denn dieser Küstenabschnitt liegt in der Abdeckung der ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island, auf der Nelson Mandela fast 30 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbrachte. Big Bay dagegen bietet alle Annehmlichkeiten: Food & Drinks, Wiesen zum Riggen und Chillen sowie Parkplätze und Lifeguards machen den Spot extrem beliebt und dementsprechend voll wird es in der kleinen, von Felsen eingerahmten Bucht. Zum Kiten startet man daher in Lee der Felsen oder gleich am offiziellen Kitebeach in Table View. Hier und am benachbarten Dolphin Beach nutzen vormittags auch schon mal Anfänger den Sandstrand für erste Lenkübungen, nachmittags mit zunehmender Windstärke zeigen dann die Pros welche Moves in der nächsten Saison Punkte bringen. Schräg gegenüber auf dem Rietvlei finden Windsurfer gegen eine Part-Time-Mitgliedschaft im dortigen Club Flachwasser, während auf der Meerseite der Wave-Klassiker Sunset Beach rockt. Solange der Wind noch nicht zu stark ist, hat man hier gute Chancen auf episches Waveriding; die kraftvollen und hohlen Wellen brechen allerdings auch gerne close out. Wem Sunset im Tagesverlauf zu voll wird, kann nach Luv Richtung Milnerton ausweichen oder, Abholer vorausgesetzt, von hier aus fantastische Downwinder Richtung Table View starten. Spektakuläre Alternativen zur stadtnahen Table Bay bieten die Atlantik-Spots der Kaphalbinsel. Neben dem Ambiente sprechen auch der ungehindert anrollende Antarktis-Swell für den Trip gen Süden. Und: je weiter man Richtung Kap kommt, desto höher wird die Windwahrscheinlichkeit. Der reinweiße Sandstrand Witsands bietet bei schräg auflandigem SO gewisse Sicherheitsreserven, für sauberes Abreiten nach Lee eignet sich am besten NW sideoff. Ebenfalls am besten bei NW funktioniert Misty Cliffs, eine kraftvolle Riffwelle mit chronischer Windschwäche in der Inside-Section vor komplett felsigem Ufer. Komfortabel dagegen startet man vom Sandstrand in Scarborough zu der wohl schnellsten Welle der ganzen Gegend. Experts only und selbst die dürfen nicht zu nah ans Kelp fahren; wer hier fällt, landet gnadenlos auf den Felsen. Fast am südlichsten Punkt des Kaps wartet in traumhafter Umgebung mit Platboom Bay noch ein weiteres Abenteuer: große und schnelle Wellen brechen direkt vor den Felsen und zum Anlanden gibt’s dazwischen nur ein kleines Stück Sandstrand. Ein Geheimtipp ist NW, dann startet man vom Diaz Beach, dem nördlichen Ende der Bucht, um etwas weiter draußen gigantische Lines abzureiten. Einziges Manko: der Eintritt in das Naturreservat kostet p.P. satte 55 Rand (ca. 6 Euro!). Auf der Ostseite des Kaps befindet man sich in einer ganz anderen Welt. Das Wasser des Indischen Ozeans ist deutlich wärmer und die Beachbreaks von Glencairn, Fishhoek und Muizenberg sind allesamt fehlerverzeihend. Windsurfer oder Kiter sieht man an diesen Spots nur wenige, Weiße Haie gibt es in der False Bay dagegen umso mehr. Kommerzielle Veranstalter helfen mit allerlei Lockstoffen nach, dass die Haie ihr natürliches Desinteresse am Menschen verlieren und versprechen beim Sharkdiving eine Erfolgsquote von über 80%.
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Kite and Windsurfing Guide
Schräg gegenüber auf dem Rietvlei finden Windsurfer gegen eine Part-Time-Mitgliedschaft im dortigen Club Flachwasser, während auf der Meerseite…
Down at the lake of Rietvlei, windsurfers will find flat-water in exchange for temporary membership of the local club.
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