Supay

Costa Sur, Peru

Auszug aus dem KITE AND WINDSURFING GUIDE:

Die Strände der sog. Costa Verde im Stadtgebiet von Lima fangen zwar gute Wellen ein, leiden aber unter chronischem Windmangel und sind im Sommer brechend voll, ziemlich verschmutzt und unsicher. Auch die Wellenreitspots von Punta Hermosa südlich der Hauptstadt bekommen nur wenig Wind ab. Mit etwas Glück erwischt man in Asia einen Tag mit 12-15 kn, dann kann man hier den Beachbreak in entspannter Umgebung genießen. Die windige Zone beginnt in Pisco, Namensgeber des Nationalgetränks (40%iger Weinbrand). Durch die Thermik über der Landzunge von Paracas baut sich an über 250 Tagen im Jahr Wind aus südlichen Richtungen auf. In San Andres weht er nicht mehr so stark wie in Paracas und das Ambiente sowie der Geruch der Fischmehlfabriken sind gewöhnungsbedürftig, aber der Wind kommt sideshore und es gibt einen kleinen Beachbreak. Ganz anders Paracas und die Spots im gleichnamigen Nationalpark. Hier wird sehr viel Wert auf saubere Umwelt und die Bewahrung der vielfältigen Meeresfauna mit Seelöwen, Pinguinen und diversen seltenen Vogelarten gelegt. Daneben beeindrucken in den Fels gescharrte Bilder früher Seefahrer und bizarre Steilküsten. Paracas ist eines der beliebtesten Kite- und Windsurfreviere Perus, denn es ist von Lima in nur 3 h zu erreichen, bietet diverse Spots, touristische Infrastruktur und hat kaum Küstennebel (Garua). Dafür umso mehr Wind! Nachmittags kommt der „Paraca“ verlässlich auf 15-25 kn, zuweilen wird daraus auch der Paracas-Sturm mit 30+kn und viel Sand in der Luft. In der großen Lagune warten drei Spots: La Chancha liegt an der urbanisiserten Südostseite, daneben am Südufer hat Santa Domingo besonders glattes Wasser. Derweil ist Atenas am Westufer der windigste Spot, hier wurden schon nationale Windsurfmeisterschaften ausgetragen. Alle Spots sind in Ufernähe stehtief und auch für Anfänger geeignet. Südlich der Lagune, neben der beim Erdbeben von 2007 eingestürzten Felsformation „Kathedrale“, bricht in Supay ein recht wilder Beachbreak. Der beste Wavespot der Paracas-Halbinsel liegt hiervon 5 km entfernt in Zarate. Trotz Kiesstrand mit einfachem Einstieg und einer sehr sauberen Welle zum Abreiten. Auf der südlichen Grenze des Nationalparks hat man schon bei der Anfahrt über die Hügel einen tollen Blick auf die riesige, von karger Landschaft eingerahmte Sandbucht von Playon. Hier bricht eine sehr cleane Welle, allerdings bei großem Swell close out. Die Bucht von Mendieta ist etwas geschlossener, deswegen bleibt es hier meist bei Flachwasser, nur am südlichen Point formiert sich etwas Welle. Mendieta ist der windigste Spot der Gegend - selbst wenn sonst überall Flaute herrscht, kann es hier mit 15-25 kn blasen. Auch ein schöner Platz zum Campen. Fast gänzlich vom Meer getrennt ist die Laguna Grande. Nur eine kleine Öffnung verbindet sie mit der großen Bahia Independencia. In der Lagune findet man Flachwasser und Kabbelwellen, bei der kleinen Siedlung am Nordende der Bahia auch etwas Welle. 160 km Luftline von Paracas und fernab der Panamericana, nur über Schotterpisten und Sandstraßen zu erreichen, liegt Puerto Caballos. Ein Wüstenspot mit thermisch beschleunigtem Wind, der sehr stark und böig von einem 600 m hohen Berg in die Bucht fällt. Bei gutem SW-Swell verbinden sich hier drei Points zu einer endlosen Linkswelle. Man startet bei der Siedlung Puerto Caballos, in der es weder Strom noch Wasser gibt; nur eine Handvoll Fischer leben sporadisch in den verfallenen Bauten. Ein absoluter Geheimtipp und ein Abenteuer abseits der Zivilisation. Alles Nötige vorher in Ica, Palpa oder Nasca einkaufen! Noch ein verlassenes Dorf (allerdings dort, wo die Panamericana schon wieder an der Küste enlang führt) ist Tanaka. Der häufig starke Wind kommt schräg auflandig, insofern sind die Wellen schöner, wenn der Swell nicht zu groß ist.
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Kite and Windsurfing Guide
Südlich der Lagune, neben der beim Erdbeben von 2007 eingestürzten Felsformation 'Kathedrale', bricht in Supay ein recht wilder Beachbreak.
South of the lagoon, next to the Cathedral' rock formation that collapsed during the 2007 earthquake, is a really wild beach-break called Supay.
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