Costa Brava & Barcelona

Neben den Spots am Kap Creus ist Pals DER Wavespot der Region bei Tramuntana (N). Einschränkend muss man sagen, dass der Spot nur funktioniert, wenn der Tramuntana weiter nördlich richtig hackt. An manchen Tagen fährt man in Port de la Selva mit kleinen Segeln, während sich in Pals kein Lüftchen regt. Kommt der Wind bis hierher durch, sind die Bedingungen phänomenal. Große, saubere Wellen mit sideshore Wind von links ermöglichen High-Jumps und Frontside-Waveriding erster Güte. Die besten Tramuntana-Monate sind Februar bis April, auf der Welle schaut man dann Richtung Strand bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Pyrenäen, genial! Entsprechend kalt ist dann natürlich der Wind. Die Bedingungen in Pals können aber auch relaxed sein. SW (Garbí, sideoff von rechts) ist, obwohl böig, gar nicht schlecht zum Freeriden, SO (Xaloc) ist zum Kiten ideal. Auch bei Gregal (NO) ist man mit dem Kite gut bedient, zuweilen auch mit kleinen Wellen zum Springen. Keine Freude ist dagegen der auflandige Levante. Der beste Einstieg liegt in Höhe der rot-weißen Antennen.

Empuriabrava wurde Ende der 60er Jahre nach dem Vorbild Floridas aus dem Sumpf gestampft, Venedig stand Pate für die durch Kanäle verbundenen Marinas. Der Strand ist deutlich breiter als in Santa Margarita, in der Nebensaison ist daher auch ein entspannter Kite-Launch möglich. Im Sommer gibt es alles, was das touristische Herz begehrt, off-season wirkt der Ort wie Disney-World im Winterschlaf.

Die Tramuntana-Wavespots am exponierten Cap de Creus sind bei Locals aus Katalonien und dem nahen Frankreich gleichermaßen beliebt. Durch den großen Fetch laufen bei entsprechender Windstärke bis zu 3m hohe Dünungswellen in die Bucht von Port de la Selva, die jedoch durchaus aufsteigerfreundlich sind. Der Tram wird hier wesentlich stärker als im Golf von Rosas oder gar Pals, so dass auch bei schwächerem Wind ein Spotcheck lohnt. Der beste Einstieg liegt an dem durch Bojen markierten Kanal vor der Hafenmole, Tram kommt dort sideon. Die Wellen werden am ersten und letzten Tramuntana-Tag am besten. Zwischen Port de la Selva und Roses bewegt man sich auf den Spuren diverser Künstler, insbesondere der kleine Ort Cadaques war früher eine regelrechte Kolonie: Picasso, Matisse, Magritte und nicht zuletzt Dali. Obwohl man an jeder Ecke von fliegenden Händlern mit billigem Dali-Tinnef verfolgt wird, ist Cadaques ganz nett und kann durchaus über einen Flautentag hinweg helfen.

An der Platja d'Aro kommt Garbí aus S-SW sideshore und im Bereich der Mündung des Río Ridaura geht es auch nicht ganz so eng zu. Der von Hotels dominierte Ort steht aber mehr für Bier und Mojitos. Levante kommt auflandig und bringt ordentlich Shorebreak mit, sofern er überhaupt stark genug wird.

Der große Strand bietet auch in der Hochsaison ausreichend Platz für Badegäste, Kiter und Windsurfer. Neben Can Martinet und Rubina kommen Kiter im Sommer nur hier legal aufs Wasser. Der Spot liegt direkt vor der Club Mistral Station am Campingplatz 'La Ballena Alegre'. Entweder bist Du Gast des Campings oder benutzt seinen (kostenpflichtigen) Parkplatz an der Hauptstraße. Mit etwas Glück erwischst Du einen der wenigen Parkplätze auf dem Feldweg südlich des Campings, dann sind es nur wenige Meter bis ans Wasser.

Can Martinet ist ein Freeride-Paradies für Intermediates; kein Tideneinfluss, keine Strömung, sichere Flachwasserbedingungen und wieter draußen etwas Chop für Bump & Jump. Neben Rubina und Cortal liegt hier, nördlich des Camping La Gaviota, eine der drei offiziellen Kitezonen am 7 Km langen Sandstrand von Sant Pere.
Die Thermik erreicht hier an warmen Julinachmittagen für vier bis fünf Stunden 14-18 Knoten. Für Thermik oder Südwinde mit 5-6 Bft. kommt man besten in der Vor- oder Nachsaison (April/Mai und September/Oktober), dann sind auch die Strände deutlich leerer. Meist fährt man Kites zwischen 8 und 12qm, wenn du einen 14er mitbringst (oder an der Station leihst), kommst Du im Sommer fast jeden Tag auf's Wasser.
Die Temperaturen liegen dann bei 30-35ºC Luft und das Wasser hat um die 20Cº. Im Frühling und Herbst sind es im Schnitt um die 15°C mit Tageshöchstwerten in den Zwanzigern. Im Wasser nimmt man dann einen Springsuit gegen den Windchill und abends an Land einen Hoody oder eine Jacke. Etwas rechts vom Spot liegt die Kiteschule "Kiteexperience", die sowohl Kurse anbieten, als auch Equipment verleihen und verkaufen.
Einziger Nachteil: Für die Nutzung der Kitezone ist bei der Stadt ein Ticket zu lösen, das man auch direkt bei der Schule vor Ort bekommt. Mit €6 für's Tagesticket oder €70 pro Saison bist Du dabei.

L'Estartit, mit eindrucksvoller Aussicht auf die Islas Medas, ist in erster Linie ein guter Wave-Spot bei Gregal (NO), der hier stärker und häufiger weht als an den anderen Stränden. Im Winter bringt er kleine Wellen mit, bei Levante (O) werden sie noch deutlich größer, allerdings voll onshore. Zweite Stärke des Spots sind die Freeride-Bedingungen bei Sommer-Thermik aus südlichen Richtungen, wenngleich sie nicht ganz so beständig weht, wie in der Bucht von Rosas. Zum Windsurfen geht man vor dem Ort raus, der Kitebeach liegt vor dem Kreisverkehr weiter südlich. Bei Tramuntana ist L’Estartit nicht ideal, da der Wind zu böig über die Hügel kommt.

Sehr guter Wave-Spot mit sideshore Bedingungen von links bei Levante, man geht dann westlich des Jachthafens raus. Die Wellen ordnen sich an der großen Mole, so dass auch mal gute Down-the-Line-Ritte drin sind. Auch bei Poniente und SO laufen Wellen rein, nur eben seltener. Einstieg ist dann der Strand östlich der Marina. Bei Garbí (SW), der auch hier sehr regelmäßig bläst, geht man cruisen, braucht dann aber meist größere Segel. Kiten ist im Sommer leider verboten.

Die kleine Bucht von St. Martí ist eigentlich kein richtiger Spot. Vor allem nicht in der Hochsaison, da Windsport dann sowieso verboten ist. Bei Tram im Winter (sideon von links) kann es südlich der Mole ganz nett sein, da dort die Dünungswellen schön reindrehen oder man in ihrem Schutz Freestylen kann.

Malgrat ist vor allem ein guter Garbí-Spot, der konstante Wind aus SW ist perfekt zum Kiten und eine offizielle Zone für den Sommer ist in Planung. Aber auch mit dem Windsurfer bekommt man Spaß, besonders wenn der Garbí mal richtig stark bläst und aus dem B&J-Spot ein Wellenrevier mit sauberem Beachbreak wird. Auch bei Levante aus NO-O kann man sideshore Wave-Sessions erleben. Leider wird er hier nur selten stark genug und meist ist man dann an den Stränden südlich von Barcelona besser bedient. Nachteil des Spots: die Umgebung ist relativ hässlich und direkt vor dem Surfclub leitet eine Fabrik ihr Abwasser ins Meer, was sowohl das Wasser trübt als auch die Luft schwängert.

Wenn einer der größten Camping- und Bungalowparks Europas im Winter ausgestorben ist, befindet sich am Strand davor einer der besten Wavespots der Region. Die Wellen werden bei starkem Tram und Gregal bis zu 2m groß, da sie nicht wie in Rosas von der Halbinsel abgeschirmt werden. Der Spot ist auch bei Surfern und SUPern beliebt.

Beliebter Sommer-Spot bei Garbí, der hier noch etwas stärker weht als an den Stränden im Zentrum von Barcelona oder den Spots weiter nördlich. Außerhalb der Saison kann man an dem recht breiten Sandstrand auch Kiten. Bester Einstieg liegt vor dem Club Natació (Platja dels Pescadors) oder vor dem Club Bétulo 500m weiter nördlich (Platja del Pont d'en Botifarreta). Auch bei Levante (sideon) kann man hier aufs Wasser, mit den Wellen wächst allerdings auch der Shorebreak.

Der Freestylespot an der Mündung des Rio Ter funktioniert bei fast allen Windrichtungen. Der Zugang ist zwar schwierig, dafür wird man mit guten Kite-Bedingungen belohnt, besonders bei NO und SO: konstanter Wind, breiter Strand mit viel Platz für den Launch und wenig Leute.

Im Sommer ist die geschützte Bucht ein reiner Anfänger-Spot. Die Thermik kommt schlecht rein und man darf sowieso nur im Kanal der Surfschule aufs Wasser. Bei Tramuntana (N) ist die Bucht jedoch ein Geheimtipp für erfahrene Windsurfer, denn an den Hafenmolen drehen die Dünungswellen rein und kommen dann von vorne. Man muss aber erst mal bei auflandigem Wind rauskreuzen. Bei Levante (O) ist in der Nebensaison im linken Teil der Bucht auch Kiten möglich, der kleine Strand verzeiht allerdings nicht allzuviele Fehler.

Der Strand vor den Hochhäusern von Sant Antoni ist ein guter Freeride-Spot bei leichtem Garbí (SW). Weht er stärker als 15 kn., bricht ein Beachbreak von max. 1,5m. Kommt er mehr südlich und in Palamós fast onshore, weht es hier noch sideon. Obwohl hier auch nicht mehr Platz für den Launch ist, sind die Bedingungen zum Kiten daher oft einfacher als in Palamós. Auch bei NO kann man aufs Wasser, der Spot ist dann aber nicht überragend.

Der kleine Strand von Roses-Pueblo ist mit Blick auf die großen Strände weiter südlich nur etwas für Unverbesserliche. Dennoch gibt es hier eine Windsurf-Szene, die bei südlichen Richtungen vor der Altstadt kreuzt. Bei Süd ist das Wasser durch die schützende Mole sehr glatt, Garbí aus SW bringt etwas Chop.

Oberhalb vom Hafen sind die Bedingungen ähnlich, der Einstieg wegen der vielen Felsen aber tricky. An Kiten ist an dem kleinen Strand nicht zu denken.

Port Olímpic liegt direkt neben der Marina nördlich von Barceloneta. Die Bedingungen sind vergleichbar, ebenso die Parksituation. Vom Wasser aus kannst Du die Skyline der Hotels und Frank Gehrys Fisch-Skulptur bewundern. Dabei den Bootsverkehr aus der Marina nicht aus den Augen verlieren!

Auch Bará ist ein Freeride-Garbí-Spot. Bei Levante kann man hier aber ebenfalls aufs Wasser; dann sorgt der felsige Untergrund am linken Teil des Strandes für recht saubere Wellen. Geparkt wird hinter der Bahnlinie, durch die kleinen Unterführungen geht es nur zu Fuß.