Rías Baixas, Galicien

Wie die meisten Strände am Cabo Finisterre wird auch Rostro von Touristen verschont. Hier ist man wirklich am Ende der Welt. Der Spot funktioniert regelmäßig im Frühjahr und Sommer beim typischen NO-Wind (sideshore) und durch die exponierte Lage erreichen die Wellen schnell 3m und mehr. Richtige Big-Days bleiben dem Winterhalbjahr (bei NW-Swell und SW-Wind) vorbehalten, dann wird es aber auch schnell unfahrbar. Obwohl der Wind weiter südlich konstanter ist, liegt der beste Einstieg am Nordende des Strandes, denn NO kommt hier nicht so auflandig und man hat mehr Luft zu den Felsen. Deftige Strömung, nur für Experten.

La Lanzada ist nicht nur bei Wellenreitern, Windsurfern und Kitern beliebt, sondern auch bei galicischen Frauen. Die stürzen sich, einer Legende folgend, am Tag der "heiligen Frau des Septembers" in die Fluten, und hoffen dadurch baldigst Mütter zu werden. Ob das funktioniert.in jedem Fall kann man im September zum Surfen hierher kommen, denn im Sommer weht W-NW sideon bis sideshore. An den eher seltenen Swelltagen heißt das Down-The-Line-Ritte vom Feinsten, an guten Tagen über eine Länge von bis zu 300 Metern. Ohne Swell bleibt es oft aber auch bei choppy Freeride. Im Winterhalbjahr erreichen die Wellen bei SW auch gerne Masthöhe, dann ist Lanzada der beliebteste Bigwave-Spot der gesamten Rías Baixas. Zu den Wasserbergen gibt es deftigen Shorebreak, am saubersten laufen die Wellen in den ersten regnerischen Stunden nach Anmarsch des Tiefdruckgebietes. Sommer wie Winter, die Landschaft ist ein Genuss.

Cesantes ist DER Thermikspot von Vigo und einer der beliebtesten Flachwasserspots der gesamten Rías Baixas. Er wird vor allem wegen seiner lokalen SW-Thermik geschätzt, die nur im Sommer nachmittags mit 3-4 Beaufort auftritt, wenn bei hohen Temperaturen ein Tiefdruckgebiet mit Wolken im Anmarsch ist. Sobald die typische NO-Strömung ihre Arbeit eingestellt hat und sich an allen anderen Stränden Galiciens kein Lüftchen rührt, kann man hier noch Wind finden. Bei klassischer Hochdruckwetterlage wehen aber auch hier meist die nordöstlichen Winde, die etwas böig über Land in die Bucht kommen. In dem Fall wählt man den Einstieg auf der rechten Seite der Landspitze, während man bei südlichen Winden links davon fährt. Das Wasser ist je nach Tide bis zu 100 m stehtief. Nur auf der Südseite stören ein paar Boote und spitze Muscheln im Sand. Vom Wasser aus hat man einen schönen Blick auf die imposante Brücke von Vigo.

Lourido ist ein Flachwasser-Kitespot in der Ría von Pontevedra, zum Windsurfen ist die Sommerthermik aus NO hier meist zu schwach. Im Winter kann man auch bei SW aufs Wasser, dann wird es kabbeliger. Je nach Tidenstand bilden sich große Stehbereiche und Lagunen, von denen aus man über die ganze Ría cruisen kann. Auch im Sommer hat man meistens genug Platz für einen entspannten Launch.

Sehr guter und populärer Freeride-Spot bei N-NO mit netter Szene und inzwischen mehr Kite- als Windsurfern. In den Rías Baixas ist Freeriden nicht bloß Freeriden. Die Kombination aus türkisem Wasser und imposanter Steilküsten-Kulisse macht es zu einem Natur-Erlebnis. Der schöne, breite Sandstrand liegt ziemlich geschützt, erst wenn man sich weiter in die Mitte der Ría de Muros hinauswagt, wird der Wellengang spürbar. NO (sideon) weht von Frühjahr bis Sommer sehr regelmäßig und wird lokal verstärkt. Meist nimmt er gegen Mittag ab, um gegen Abend wieder aufzufrischen. Obligatorisch ist auch ein kulinarischer Abstecher zu den leckeren Meeresfrüchten von Porto do Son und Portosin.

Legendärer Wellenreitspot mit den größten Wellen von Vigo und mehreren Breaks, von denen die im Süden und in der Mitte der Bucht nur bei Flut befahrbar sind. Südliche Windrichtungen werden durch das Kap abgedeckt. Wird der Nordwind (sideon) mal stark genug, kann man hier bei Swell schöne Wavesessions erleben. In den Sommermonaten bleibt es oft flach und auch der Wind reicht dann nur für großes Material.

Freestyle-Spot in der sehr geschützten Ría von Arousa, in der Saison ist der Campingplatz nebenan Homebase der hiesigen Kiteschule. Zum Windsurfen kommt man am besten 3 Stunden um Hochwasser hierher, zum Kiten funktioniert der Spot 3 Stunden um Ebbe, dann mit großem Stehbereich. Dennoch auf die Strömung achten, da sie bei ablaufendem Wasser nach draußen zieht.

Der knapp 2 km lange und seicht abfallende Sandstrand liegt in der geschützten Bucht von Baiona hinter den Illas Estelas. Thermischer NW-N bläst etwas böig und bleibt mit Ausnahme der Frühlingsmonate relativ schwach, der Spot eignet sich dann für Anfänger und zum Freestylen auf dem flachen Wasser. Bei Tiefdruck-SW im Winterhalbjahr wird es auch mal größer mit kurzen aber potenten Wellen. Trotzdem ist der Spot auch dann nicht die erste Wahl, da auch diese Richtung ziemlich böig reinkommt. Im Hochsommer wird es bei Flut mit den Badegästen zum Kiten etwas eng.

Geschützter Winterspot auf der schön gelegenen und mit Pinien bewachsenen Landzunge vor Abelleira. Ein paar Locals kommen bei onshore S-SW hierher, um im flachen Wasser der Lagune zu freestylen oder die ersten Wenden zu üben.

Der feine Sandstrand liegt sehr geschützt hinter dem Kap von Nerga, er ist somit ein guter Ausweichspot bei SW-Sturm, wenn die Wellen an den anderen Stränden zu heftig werden. Nördlicher Wind im Sommer kommt ablandig und böig, so dass man ein gutes Stück in die Ría rausfahren muss, um stärkeren Wind zu bekommen. Ansonsten verfügt die Playa Liméns über eine komplette Infrastruktur mit Wiese zum Aufriggen, Surfschule, Campingplätzen etc. Zum Kiten ist es im Sommer zu voll, aber der ablandige Nordwind ist dafür sowieso nicht geeignet.

Die schönen Strände Praia de Agrelo und Praia de Tuia funktionieren ähnlich wie Lourido als Leichtwind-Kitespots bei Thermik aus NO. Sie weht hier sideshore und erreicht im Sommer zwischen Mittag und Sonnenuntergang regelmäßig 15 Knoten. Der Platz für einen sicheren Launch wird mit den Badegästen in den Ferienmonaten knapp, besonders bei Flut. Auch zur Muschelzucht sollte man Sicherheitsabstand wahren.

Der durch ein paar kleine Felsen unterbrochene Sandstrand von Nerga liegt relativ abgelegen und ist vor allem bei Tiefdruck-SW (sideon) im Winter interessant, wenn hier bis zu kopfhohe Wellen in die Bucht laufen. Durch den Schutz der Islas Cies und das Kap im Westen wird es selten größer, nur der Shorebreak kann unangenehm werden.